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Stadt Heimbach

Salvatorkirche

Als St. Clemens der zunehmenden Pilgerschar nicht mehr gewachsen war, wurde in den 1970er Jahren die moderne Wallfahrtskirche St. Salvator angebaut. Heute bilden die beiden Kirchen ein spannendes architektonisches Ensemble, dass die Geschichte Heimbachs als Wallfahrtsort sichtbar werden lässt.

Da der rechteckige Grundriss (32,20 x 17,20m) wegen der Hanglage und den Erfordernissen der Denkmalpflege festlag, war dem Architekten die Aufgabe gestellt, einen der erneuerten Liturgie entsprechenden Zentralraum zu schaffen, in dem der Altar und der Ort der Wortverkündigung die erlebbare Mitte bilden.

Architekt Karl Heinz Rommé (Aachen) löste das Spannungsverhältnis durch den Einbau der beiden symmetrischen Emporen, die neben ihrer Funktion als Ort für die Kirchenmusik und als zusätzlicher Raum für die Gläubigen der ganzen Kirche zu einer konzentrischen Sammlung verhelfen. Auch die starke Gliederung der Vorderfront, die in der Faltung der Decke fortgeführt wird, dient der Zentralisierung des Raums. Seine Mitte bildet der Altar aus italienischem Peperino mit Einlagen aus Praeonyx und schwarzem Marmor. Er wurde zusammen mit dem Ambo (Lesepult) und der Altarinsel von den Kölner Bildhauern Prof. Elmar Hillebrand und Theo Heiermann geschaffen. Der Boden der in fließenden Formen mit dem Retabel (Altaraufsatz) korrespondierenden Insel leitet treppenartig zur Rückwand hin, die wie alle Wandflächen kunstvoll aus Udelfanger Sandstein gemauert ist. Sie wird beherrscht durch das niederländische Schnitzretabel aus Mariawald, das als Schrein für das Heimbacher Gnadenbild dient.

Meistermann-Fenster

Das Heimbacher Gnadenbild gehört zum Typus des sog. Vesperbildes (Pietà), der aus der Kreuzabnahme herausgelösten Marienklage. Es handelt sich um eine in die Mitte des 15. Jh. zu datierende volkstümliche Arbeit einer rheinischen Werkstatt. Die Gebärdensprache (Verschränkung der Arme) weist auf die Abhängigkeit von einem schwäbischen Andachtsbild und dessen rheinischen Varianten hin.

Bemerkenswert an dem Heimbacher Bild ist - trotz der eher rustikal-bäuerlichen Art der Ausführung - die große Ausdruckskraft die durch die wieder freigelegte Originalfassung verstärkt wird. Maria hält ihren toten Sohn so, dass die klaffende Seitenwunde im nach vorn gedrehten Oberkörper die Mitte der ganzen Gruppe ausmacht. Das reich strömende Blut hat auch den weißen Mantel Marias benetzt. In diesem Bild des Mitleidens drückt sich zugleich die gläubige Gewissheit durch das Kreuzopfer aus.

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Bildnachweise

  • Elke Wetzig (CC-BY-SA 4.0)
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