Bürgerinformation zum Sachstand „Umgestaltung des Rurufers im Bereich Seerandweg“
Der Bürgermeister informiert:
Im April 2022 haben wir einen ersten Bericht zu den beginnenden Arbeiten der nächsten Bauabschnitte des „Integrierten Handlungskonzeptes“ (InHK), Umgestaltung des Rurufers (BA3a) und barrierefreier Zugang zum Bahnhof (BA6), veröffentlicht.
Nachfolgend möchten wir die Bürgerinnen und Bürger, aber auch unsere Gäste, über den aktuellen Sachstand der Bauarbeiten informieren:
Umgestaltung des Rurufers im Bereich Seerandweg
Der Plan ist: Im Seerandweg wird im vorderen Bereich bis zum neuen Rathaus die geplante Rurterrasse realisiert. Damit wird für die Bürgerinnen und Bürger, aber auch für unsere Gäste, ein neuer und moderner Verweilort entstehen und die angrenzende Gastronomie durch einen ansprechenden Außenbereich attraktiviert.
Die ersten Arbeiten haben vor den Osterferien mit der Erneuerung der unterirdischen Stromleitungen durch die e-regio als Netzbetreiber begonnen und können nun in eine weitere Bauphase übergehen. In dieser Bauphase werden die unterirdischen Strukturen (Ver- und Entsorgungsleitungen) vorauslaufend instandgesetzt.
Diese Bauleistungen haben am 02.06.2022 begonnen und werden im Kreuzungsbereich Hengebachstraße / Seerandweg, in einer Gesamtlänge von ca. 100 m, durch die Firma Balter aus Losheim ausgeführt. Unter der Voraussetzung, dass alle Lieferzeiten eingehalten werden, ist derzeit das Bauende für den 31.07.2022 geplant.
Erreichbarkeit des neuen Rathauses
Die Stadtverwaltung im Neuen Rathaus bleibt weiterhin fußläufig, auch über den Stichweg von der Hengebachstraße aus, erreichbar.
Umleitungen für die Anlieger
Während der Bauzeit wird eine Umleitung für die Anlieger des Seerandweges, Langerscheidt, etc. eingerichtet. Durch die Firma Balter wurde bereits eine entsprechende Beschilderung einschl. Ampelanlage im Straßenzug Langerscheidt installiert.
Informationen für Fußgänger und Radfahrer
Fußgänger und Radfahrer können den direkten Weg entlang der Rur (parallel zum Seerandweg zwischen Spielplatz und Rurbrücke) nutzen. Eine entsprechende Beschilderung ist aufgestellt. Um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten, ist gegenseitige Rücksichtnahme aufgrund des schmalen Weges notwendig. Radfahrer werden gebeten abzusteigen und das Fahrrad zu schieben. Ab dem 27.06. muss auch leider dieser Bereich aufgrund von Kanalbauarbeiten gesperrt werden. Dann besteht weiterhin für Fußgänger/Radfahrer die Möglichkeit, im Bereich des Stauwehrs (Höhe Gebäude WVER) die Rur zu passieren und durch den Kurpark oder „Über Rur“ die Kernstadt ungestört zu erreichen.
Vorläufige Informationen zum Hauptbauabschnitt ab Mitte August
Mit dem Beginn der Hauptbaumaßnahmen, die derzeit geplant Mitte August 2022 nach den Sommerferien beginnen wird, wird eine vollständige Sperrung des Seerandwegs erforderlich sein, da dann die neue Rurufer-Terrasse bis ans Wasser ausgebaut werden soll.
Sobald die Details/genauen Ausführungszeiten der Hauptbaumaßnahme bekannt sind, informieren wir erneut im Stadtjournal und Internet. Genauere Aussagen können erst nach Auftragsvergabe an eine ausführende Firma getroffen werden. Die Auftragsvergabe soll nach Abschluss des Vergabeverfahrens in der letzten Ratssitzung vor den Sommerferien am 23.06.2022 erfolgen.
Weitere Informationen:
Weitere Informationen zu den Bauabschnitten und zum Integrierten Handlungskonzept können interessierte Bürgerinnen und Bürger im Ratsinformationssystem und über die Website der Stadt Heimbach abrufen.
Wie alles begann…
vier Architekturbüros hatten sich am Wettbewerb beteiligt. Auf dem Foto zu sehen ist der damalige Bürgermeister der Stadt Heimbach, Peter Cremer und Stadtplaner Professor Peter Jahnen, der mit einem Integrierten Handlungskonzept die Nationalparkkommune in eine positive städtebauliche Zukunft führen möchte, wie sie den Entwurf Vertretern aus Politik und Verwaltung im ehemaligen Wasser-Info-Zentrum Eifel vorstellten.
„In diesem Entwurf werden die Bedürfnisse der Einheimischen wie die Führung der Touristen hervorragend vereint“, berichtete Jahnen von „HJPplaner“. Denn auf der einen Seite werde das landschaftlich reizvolle Kapital Heimbachs gut genutzt, indem etwa die Besucher direkt am Bahnhofsvorplatz optisch an das Rurufer geführt würden. Es seien aber auch „Abkürzungen“ für diejenigen eingebaut, die etwa auf direktem Weg ins Ortszentrum wollten.
Dadurch ergebe sich großes Potenzial, so der Professor, denn bis zu 70.000 Menschen kämen jährlich am Bahnhof der Nationalparkstadt an. Wenn diese auf einladenden Wegen am Rurufer entlang an verschiedenen attraktiven Wegpunkten vorbei bis in die Stadtmitte geführt würden, profitierten auch die anliegenden Geschäfte davon.
Besonders gefiel Jahnen, dass der Siegerbeitrag die Aufgabenstellung optimal mit den örtlichen Gegebenheiten und den ökologischen Anforderungen vereint habe. Sämtliche Altersgruppen, sowohl von Einheimischen als auch von Besuchern der Stadt, seien berücksichtigt worden. Als Beispiel nannte er die Planungen für den Aufgang zum Burgsattel: „Es gibt gleich drei verschiedene Wege: Einen barrierefreien Aufgang durch eine Rampe mit geringer Steigung, einen Aufgang mit Stufen für die, die gut zu Fuß sind und den direkten Weg suchen, und einen kleinen Klettersteig, auf dem man zum Teil auf dem natürlich gewachsenen, freigelegten Felsgrund hochsteigen kann und der vor allem für Kinder attraktiv sein dürfte.“
Das sei nicht nur optisch reizvoll, sondern eine echte Attraktion, die Besucherströme genau dahin bringen werde, wo es sinnvoll sei. Zudem werde der vorhandene Spielbereich am Kurpark durch ein neues Element ergänzt und bis zum Fuß der Burg erweitert.
Auch für einen weiteren Schwerpunkt, die Brücke nach Über Rur, habe der Gewinner eine interessante Lösung gefunden. Mit einer terrassenartigen Hanggestaltung, die aber aus ökologischen Gründen nicht ganz bis zum Wasser reiche, gebe es die Möglichkeit, der Betriebsamkeit der Hengebachstraße zu entfliehen, so Peter Jahnen: „Wenn man dort hinuntersteigt, hört man die Verkehrsgeräusche kaum noch und ist dem Wasser so nah, dass man seine Frische riechen kann.“
Durch die besondere Art des Wettbewerbs als Mehrfachbeauftragung mit einem kleinen Honorar für jeden Teilnehmer können auch gute Ideen aus den anderen Entwürfen, die nicht gewonnen haben, in die konkrete Planung einfließen. So könne man den Siegerentwurf weiter verfeinern. Bürgermeister a.D. Cremer berichtete, dass die Jurymitglieder beispielsweise von der vorgeschlagenen Gestaltung der Uferpromenade im Kernbereich aus einem unterlegenen Entwurf angetan gewesen seien. Bei der nun folgenden Verfeinerung des Siegerbeitrages, zu der vor allem die Ratsmitglieder aufgerufen sind, soll diese Idee wie auch einige andere Punkte einfließen.
Cremer und Jahnen lüfteten schließlich das Geheimnis, wer der Verfasser des Siegerentwurfs war. Denn die Fachjury bestehend aus Stadtplaner Professor Bernd Borghoff, Landschaftsarchitekt Norbert Klöters, Professor Frank Günter Zehnder von der Internationalen Kunstakademie Heimbach, Bürgermeister a.D. Peter Cremer und Gotthard Kirch, Rureifel-Tourismus, verstärkt durch Vertreter der Rats-Fraktionen, hatten die Entwürfe ohne die Angaben der Architekturbüros bewertet. Der Siegerentwurf stammt von Stephan Lenzen, einem „echten Heimbacher Jung“, wie Jahnen ihn nennt, vom Büro RMP aus Bonn, der die Gegebenheiten vor Ort besonders gut kennt und der sich auch im Vorfeld als Bürger bereits sehr engagiert für die Zukunft Heimbachs eingesetzt hat. Am 15. Dezember 2016 wurde dann in öffentlicher Sitzung im Rat offiziell beschlossen, den Siegerentwurf weiter zu verfolgen. Für das Projekt „Rurufer“ stehen Mittel in Höhe von 1,2 Millionen Euro zur Verfügung. Die städtebaulichen Projekte aus dem Integriertem Handlungskonzept werden zu 70 Prozent vom Land NRW gefördert.
Nach dem Ratsbeschluss wird nach einer weiteren detaillierten Ausarbeitung des Entwurfs das Genehmigungsverfahren und der endgültige Förderantrag mit anschließender Ausschreibung der Bauarbeiten erfolgen.